Diagnostik und Abklärung der Hyperhidrose. Personalisierter Therapieansatz. Vom Medikament bis zur Operation.
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SCHWITZEN: DIAGNOSE
Vermehrtes Schwitzen oder Schweißausbrüche erfordern meistens keine ärztliche Diagnose, da sie in den meisten Fällen nur kurzfristige Symptome mit einer offensichtlichen Ursache sind. Bleiben die Beschwerden aber langfristig bestehen, sind sie sehr stark oder ist der Grund für das Schwitzen nicht bekannt, sollten sich die Betroffenen ärztliche untersuchen lassen. Dies ist auch wichtig, wenn neben dem starken Schwitzen zusätzlich Schmerzen, zum Beispiel in der Herzgegend, oder andere Beschwerden auftreten.
Da es keinen allgemeingültigen Labor- oder Messwert gibt, mit dessen Hilfe sich herausfinden lässt, ob ein krankhaftes übermäßiges Schwitzen vorliegt, ist zur Diagnose eine ausführliche Befragung durch den Arzt sehr wichtig. Dabei ist zu klären, in welchem Alter die Symptome auftraten und ob das Schwitzen von der Temperatur unabhängig und unvorhersehbar auftritt. Sehr wichtig für die spätere Behandlung ist auch, ob sich die Betroffenen im Alltag durch das Schwitzen beeinträchtigt fühlen.
Mit dem sogenannten Jod-Stärke-Test nach Minor lässt sich der vom Schwitzen oder Schweißausbruch betroffene Bereich farblich abgrenzen. Die pro Zeiteinheit gebildete Schweißmenge ist mithilfe der Gravimetrie bestimmbar. Beide Tests können einen Hinweis darauf geben, ob es sich um die als Hyperhidrose bezeichnete Fehlfunktion handelt (d.h., ob der Körper Schweiß in Mengen bildet, die für eine reine Temperaturregulation nicht notwendig wären):
- Leichte Hyperhidrose (Grad I): Haut von Achseln, Hand- und Fußflächen ist durch Schwitzen deutlich übermäßig feucht; Schwitzflecke in den Achseln haben einen Durchmesser von 5 bis 10 Zentimetern
- Mäßig starke Hyperhidrose (Grad II): Auf Haut von Achseln, Hand- und Fußflächen bilden sich Schweißperlen; Schwitzflecke in den Achseln haben einen Durchmesser von 10 bis 20 Zentimetern; an Händen und Füßen ist das Schwitzen auf die Handfläche beziehungsweise Fußsohle begrenzt
- Starke Hyperhidrose (Grad III): Schweißperlen tropfen von Achseln, Hand- und Fußflächen ab; Schwitzflecke in den Achseln haben einen Durchmesser von mehr als 20 Zentimetern; an Händen und Füßen ist die Schweißbildung nicht auf Innenfläche/Sohle begrenzt, sondern betrifft auch die Seitenränder von Hand und Fuß sowie die Finger- und Zehenrücken
Je nach für das Schwitzen oder die Schweißausbrüche vermuteter Ursache können weitere diagnostische Untersuchungen erfolgen. Dazu gehören eine Blutuntersuchung, eine Ultraschalluntersuchung oder bei Verdacht auf Krebs eine Biopsie beziehungsweise Knochenmarkspunktion.
SCHWITZEN: THERAPIE
Gegen Schwitzen beziehungsweise Schweißausbrüche ist in der Regel keine ärztliche Therapie erforderlich. Meist reichen bei starkem Schwitzen Eigenmaßnahmen zur Behandlung aus:
Um ein übermäßiges Schwitzen oder Schweißausbrüche in bestimmten Körperregionen zu verringern, können Sie ein Antitranspirant verwenden. Antitranspirants gibt es als Puder, Cremes oder Lösungen (z.B. mit Aluminiumverbindungen oder Methenamin), welche die Schweißdrüsen zusammenziehen. Als weiteres Mittel gegen Schwitzen eignet sich Salbei, den Sie zum Beispiel als Tee zu sich nehmen können. Salbei hat ebenfalls eine zusammenziehende Wirkung auf die Schweißdrüsen, sodass Sie weniger schwitzen. Mit Deodorants und desinfizierende Seifen können Sie das Schwitzen zwar nicht vermindern oder gar stoppen, sie wirken aber gegen die bakterielle Zersetzung des Schweißes und verhindern damit eine Geruchsbildung. Wichtig ist bei starkem Schweißausbruch, viel zu trinken, um die verloren gegangene Flüssigkeit zu ersetzen.
Helfen diese selbst anzuwendenden Maßnahmen nicht gegen das Schwitzen, können Sie sich ärztlich behandeln lassen. Diese Behandlung hängt allgemein davon ab, wodurch es zu dem Schwitzen kommt und welche Körperstellen von der Schweißbildung betroffen sind. Es gibt konservative und operative Behandlungsmethoden:
- Die konservative Therapie bei übermäßigem Schwitzen umfasst
- die Iontophorese, eine Gleichstromanwendung, welche die Aktivität der Schweißdrüsen vermindert,
- Botulinumtoxin-Injektionen, welche die Nervenleitung zu den Schweißdrüsen blockieren.
- Die operative Therapie bei vermehrtem Schwitzen umfasst
- die Entfernung der Schweißdrüsen (Exzision),
- die Schweißdrüsenabsaugung (Saugkürettage),
- die Blockade der das Schwitzen auslösenden Nerven (Sympathektomie).
Sind das Schwitzen oder Schweißausbrüche Anzeichen einer anderen Grunderkrankung, besteht die Therapie in erster Linie darin, diese Krankheit zu behandeln.
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